»kleines Blog eines Nachdenkenden«
Deutsche nehmen immer mehr Wörter aus der englischen Sprache in ihren Wortschatz auf, obwohl dies häufig nicht nötig ist. Woran liegt das?

Ich reibe mir an manchen Tagen verwundert die Augen, wenn ich Schilder wie das hier abgebildete sehe. Warum tut man so etwas?
Dass man ein Anliegen durch die »Weltsprache« Englisch auch Menschen nahe bringen möchte, die kein Deutsch verstehen, wäre nachvollziehbar. Aber um eine Übersetzung handelt es sich ja nicht. Zudem leben in diesem Stadtteil fast nur Deutsche. Es gibt hier auch kaum fremdländische Touristen.
Es muss also einen anderen Hintergrund geben, warum man nicht einfach weiter so in der eigenen Muttersprache kommuniziert, wie es noch vor einiger Zeit üblich war. Gesprochen wird in diesem Geschäft natürlich deutsch. Seltsam.
Es kann eigentlich nur an der Popkultur liegen und an Hollywood. »Moment! « Mag man hier einschreiten. »Englischsprachige Popkultur und USA-Filmkultur waren vor 40 Jahren genau so verbreitet.« Sicherlich. Jedoch war der Medienkonsum, die Mediengeschwindigkeit und vor allem die Medien-Grenzenlosigkeit deutlich eingeschränkter: Heute scrollen Menschen den lieben langen Tag virtuelle Endlosbänder auf ihren Smartphonebildschirmen durch.
Und was erblicken sie dort? Ganz viel US-Amerikanische Kultur – direkt von Servern aus den USA. Da übersetzt niemand mehr. Das ist auch nicht mehr nötig, da Kinder in Deutschland ja bereits in der Grundschule Englischunterricht bekommen.
Meine Mitmenschen möchten so sein, wie auf den bunten Bildern in Dauerschleife abgebildet. Die USA ist die Prestigekultur, die englische Sprache wie Kleidung ein Ausdruck. Man schmückt sich mit dem Englischen – Das kommt gut, das ist rund. Aus einem „Hallo“ wird ein „Hello“ ganz schnell. Selbstbewusstsein erübrigt sich.
veröffentlicht: 19.11.23 | letzte Änderung: 15.12.23
Guten Tag. Hier schreibt Thomas. Sie können mir via Kommentarfunktion auch Ihre Meinung zu diesem Artikel mitteilen. Ich habe diesbezüglich nichts dagegen, geduzt zu werden.
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